Der Fahrgast steigt ein und sagt: „Oh, wir kennen uns. Sie haben mich schon zur Postbank gebracht!“
Ich: „Lassen Sie mich bitte raten, G…..str. 55, stimmts?“
Sie: „Ja, genau!“
Ich: „Möchten Sie wieder in die G….str. 55?“
Sie: „Ja bitte!“
Ich: „Mein Chef sagte mir da wartet ein junges Mädchen auf dich!“
Sie:“ Ich mag Ihren Chef nicht!“
Ich: „Mein Chef sagte mir da wartet ein junges Mädchen auf dich!“
Sie:“ Ich mag Ihren Chef nicht!“
Ich: „Oops, weshalb nicht?“
Sie: „Möchte ich nicht sagen. Er kennt meinen Vater und das ist schon mal der erste Punkt. Sie werden es schon selbst erleben!“
Ich: „Oh, ich bin jetzt natürlich neugierig da ich neu in diesem Unternehmen bin. Und ich möchte schon wissen wie mein Chef so angesehen wird!“
Ich: „Oh, ich bin jetzt natürlich neugierig da ich neu in diesem Unternehmen bin. Und ich möchte schon wissen wie mein Chef so angesehen wird!“
Wir haben das Missverständnis geklärt. Sie meinte jemand anderen!
Sie: „Macht Ihnen die Arbeit Spaß?“
Ich „Ja, denn ich komme mit Menschen zusammen und das gefällt mir sehr. Zudem ist mein Hauptberuf ein ganz anderer.“
Sie: „Was machen Sie denn?“
Ich: „Ich bin Kommunikationstrainer, Coach, Mediator und auch im Konfliktmanagement tätig.“
Sie: „Oh, wie schaffe ich es den Konflikt mit meinen Eltern zu meistern?“
Ich: „Wenn Sie mich buchen und bezahlen, dann können wir gemeinsam schon einen Weg finden.“
Sie: „Das kann ich mir nicht leisten.“
Sie: „Oh, wie schaffe ich es den Konflikt mit meinen Eltern zu meistern?“
Ich: „Wenn Sie mich buchen und bezahlen, dann können wir gemeinsam schon einen Weg finden.“
Sie: „Das kann ich mir nicht leisten.“
Und Sie fing an mir über ihre Eltern zu berichten. Ohne, dass ich sie danach gefragt habe. Ich hörte ihr zu. Sie war offensichtlich froh, dass es jemanden gab der ihr zugehört hat.
Sie sagte: „Die anderen Taxifahrer sind oft sehr unfreundlich. Und ich traue mich jetzt nicht in die Wohnung. Denn ich weiß es wird jetzt sehr viel Stress geben.“
Sie bezahlte, ich gab ihr meine „private Karte“ und sagte ihr: „Wenn Sie wieder ein Taxi brauchen, dann fragen Sie nach Georg. Ich möchte mir meine Stammkundschaft aufbauen. Ich arbeite jedoch nur Di.-Do.
„Ich wusste nicht, dass das so schnell wieder sein wird.Ich fuhr zum Taxistand zum Bahnhof. Keine 15 Minuten später klingelt mein „Taxi-Handy“ und der Chef ist dran. „Fahr mal bitte in die G….str. 55. Das junge Mädchen möchte dich wieder haben!“
Ich dachte mir: „oops, was ist jetzt passiert?“ Ahnte bereits etwas.Also fuhr ich hin und sie war tatsächlich da. Sie stieg ein und sagte:
„Sorry, Sie sind der einzige und der erste der mir einfiel. Aber ich war noch nicht in der Wohnung!“….Sie erzählte mir auf dem Weg zum Bahnhof wieder über ihre Situation. Am Bahnhof angekommen offenbarte sie mir dass sie nicht bezahlen könne. Das war mir persönlich auch nicht wichtig. Die paar Euros konnte ich verkraften. Mir ging ein anderes Problem durch den Kopf. „Was mache ich jetzt mit ihr? Ich kann sie doch nicht einfach auf die Strasse abesetzen und gut ist. Irgendwie bin ich als Taxifahrer auch verantwortlich für meine Fahrgäste. Ab und bis zu einem bestimten Grad.“. Also sagte ich ihr, dass mir nur eine Möglichkeit einfällt. Wie aus der Pistole geschossen kam „die Polizei?“. Ich sagte „ja, die Polizei.“ Ich rief meinen Chef an und sagte ihm das.
Ich brachte dann das junge Mädchen mit ihrer Einwilligung zur Polizei. Erklärte der Polizei die Sachlage und die Polizei bat das junge Mädchen sich hinzusetzen und ich durfte weiterfahren.Ich weiß leider nicht was daraus geworden ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es bald erfahren werde. Ich frage mich jedoch was ein junges Mädchen – na gut eine junge Frau – so viel Angst vor den Eltern bereitet? Ich weiß es natürlich, sie hat es mir ja erzählt, doch weshalb sind die Eltern so? Welches Motiv, welchen Grund, welches Bedürfnis steckt hinter ihrer Handlung?
(c) georg mouratidis Habt ihr auch Geschichten die ihr im Taxi erlebt habt? Wollt ihr sie hier veröffnetlichen? Egal ob Taxifahrer oder Taxigast! Schickt sie mir an georg.mouratidis@seiderdubist.de