Selbstmord ist feige

Gestern hat sich wieder jemand hier vor die S-Bahn geschmissen. Ein Fahrgast der in mein Taxi eingestiegen ist um nach Hause zu fahren – fuhr ja keine S-Bahn mehr – sagte: „Ich finde das feige was er da gemacht hat!“. Als ich ihn gefragt habe, was er denn feige findet, sagte er mir nur „wie ER“ das angegangen wäre!

Als ich ihn fragte, ob es nicht „besser“ wäre diesen Menschen zu fragen was ihn dazu getrieben hat, hat er mich ganz verdutzt angeschaut.

„Aber es gibt immer einen Weg“ sagte er mir.
„Weißt du wieviele er schon gegangen ist?“
„Nein!“
„Und nun? Was genau ist feige? Wenn du nicht weißt wie weit er gegangen war und immer noch keinen Weg gesehen hat ausser diesen einen!“

Bis zu seinem Ziel hat er mir dann offenbart dass er mal genau soweit war und er es „aber“ gepackt hatte.

„Eben aus deiner Sicht und deinem Leben?“ fragte ich ihn.
„Ja“ sagte er.

„Wieviel Kraft hätte es dir gegeben, wenn andere dich feige genannt hätten?“

(c) georg mouratidis 
Habt ihr auch Geschichten die ihr im Taxi erlebt habt? 
Wollt ihr sie auch auf taxiaffair.wordpress.com veröffentlichen? 
Egal ob Taxifahrer oder Taxigast! 
Schickt sie mir an georg.mouratidis@seiderdubist.de
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3 Gedanken zu „Selbstmord ist feige

  1. Unsere Wege sind gepflastert mit Zielen.
    Mit erreichten Zielen, mit geänderten Zielen.
    Das große Ganze, das unseren Weg tatsächlich ausmacht, sind die Umwege, die Abstecher, die Seitenpfade durchs Gebüsch, die Landschaft, durch die sie führen.
    Vor allem sind es auch die Wege, die unsere Wege kreuzen oder eine Zeit lang begleiten.
    Es sind die Begegnungen mit anderen, die unsere Wege vollkommen machen, egal wie kompliziert er manchmal auch scheinen mag.

    (Verfasser ist mir unbekannt)

  2. ~Κανείς δεν γνωρίζει τον θάνατο, δεν τον ξέρει επίσης κανένας, εάν αυτός είναι το μεγαλύτερο δώρο για τον άνθρωπο. Παρ΄όλα αυτά είναι φοβισμένος, δεδομένου ότι θα ήταν βέβαιος, ότι ήταν το χειρότερο όλων των κακών. – Σωκράτης –

    Niemand kennt den Tod, es weiß auch keiner, ob er nicht das größte Geschenk für den Menschen ist. Dennoch wird er gefürchtet, als wäre es gewiß, dass er das schlimmste aller Übel sei. – Sokrates –

  3. Bevor Du urteilen willst über mich oder mein Leben,
    ziehe meine Schuhe an und laufe meinen Weg, durchlaufe
    die Straßen, Berge und Täler, fühle die Trauer, erlebe
    den Schmerz und die Freude und erst DANN kannst Du urteilen…

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