Gestern hat sich wieder jemand hier vor die S-Bahn geschmissen. Ein Fahrgast der in mein Taxi eingestiegen ist um nach Hause zu fahren – fuhr ja keine S-Bahn mehr – sagte: „Ich finde das feige was er da gemacht hat!“. Als ich ihn gefragt habe, was er denn feige findet, sagte er mir nur „wie ER“ das angegangen wäre!
Als ich ihn fragte, ob es nicht „besser“ wäre diesen Menschen zu fragen was ihn dazu getrieben hat, hat er mich ganz verdutzt angeschaut.
„Aber es gibt immer einen Weg“ sagte er mir.
„Weißt du wieviele er schon gegangen ist?“
„Nein!“
„Und nun? Was genau ist feige? Wenn du nicht weißt wie weit er gegangen war und immer noch keinen Weg gesehen hat ausser diesen einen!“
Bis zu seinem Ziel hat er mir dann offenbart dass er mal genau soweit war und er es „aber“ gepackt hatte.
„Eben aus deiner Sicht und deinem Leben?“ fragte ich ihn.
„Ja“ sagte er.
„Wieviel Kraft hätte es dir gegeben, wenn andere dich feige genannt hätten?“
(c) georg mouratidis Habt ihr auch Geschichten die ihr im Taxi erlebt habt? Wollt ihr sie auch auf taxiaffair.wordpress.com veröffentlichen? Egal ob Taxifahrer oder Taxigast! Schickt sie mir an georg.mouratidis@seiderdubist.de